Glossar

Unser Glossar führt Sie durch die wichtigsten Begriffe und Konzepte rund um Freie Software. Ideal für alle, die ihr Verständnis auf diesem Gebiet vertiefen möchten.

Freie Software

Freie Software (engl. Free Software) bezieht sich auf „Freiheit“ und nicht auf den „Preis“ einer Software. Der Begriff „frei“ wird aus Unkenntnis häufig mit „kostenlos“ oder „gratis“ gleichgesetzt. Das Konzept der Freien Software wurde 1985 durch das GNU-Projekt, initiiert von Richard M. Stallman im Jahr 1983, definiert und umfasst folgende Freiheiten:

  • Unbegrenztes Nutzungsrecht der Software zu jedem Zweck.
  • Möglichkeit, die Funktionsweise der Software zu studieren.
  • Erlaubnis, Kopien der Software zu erstellen und weiterzugeben.
  • Befugnis, Verbesserungen an der Software vorzunehmen und diese zu veröffentlichen.

Wird einer Software eine dieser Freiheiten vorenthalten, wird sie als proprietäre oder nicht-freie Software klassifiziert.

Open Source

Open Source wurde 1998 von Eric S. Raymond, dem Gründer der Open Source Initiative (OSI), ins Leben gerufen. Er beabsichtigte, einen Marketingbegriff für Freie Software zu etablieren, basierend auf den oben genannten Freiheiten. Der Begriff hat jedoch zu zahlreichen Missverständnissen geführt. So suggeriert er, dass die Software quell-offen ist, was lediglich eine Voraussetzung ist, um die vier Freiheiten zu erfüllen. Im Laufe der Zeit wurden Lizenzen entwickelt, die den Quellcode offenlegen, aber gleichzeitig die Verbesserung des Codes ausschließen.

Auf unseren Webseiten verwenden wir die Begriffe Freie Software und Open Source synonym, fühlen uns jedoch der Bewegung der Freien Software zugehörig.

Freie Software Lizenzen
Freie Software ist keinesfalls lizenzfrei, wie oft fälschlicherweise behauptet wird. Eine Lizenz, die den Kriterien für Freie Software entspricht, schränkt den Erwerber nicht auf das Nutzungsrecht der Software ein, wie es bei proprietärer Software der Fall ist. Da der Quellcode mitvertrieben wird, steht es dem Erwerber frei, die Software seinen Wünschen entsprechend anzupassen und eventuelle Fehler zu beseitigen. Die Modifikationen können schließlich wieder der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden, die von den Änderungen profitiert und gegebenenfalls weitere Verbesserungen des Softwareproduktes vornimmt.
Unterschied zwischen Copyleft und nicht-Copyleft Lizenzen
Copyleft Lizenzen
Copyleft-Lizenzen schützen die Freie Software vor der Übernahme in ein proprietäres Softwareprodukt und sichern somit auch die Rechte der Programmierer, die an dieser Software mitgearbeitet haben. Beispiele hierfür sind die GNU GPL (General Public License) und die GNU LGPL (Lesser General Public License). Ein prominentes Beispiel für eine Software, die unter einer Copyleft-Lizenz steht, ist der Linux-Kernel. Dieser ist unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht, die sicherstellt, dass alle abgeleiteten Werke ebenfalls frei bleiben müssen.

Nicht-Copyleft-Lizenzen
Nicht-Copyleft-Lizenzen bieten diesen Schutz nicht. Beispiele hierfür sind die BSD Copyright License, die MIT License oder die X11 License. Prominente Beispiele für Systeme, die unter solchen Lizenzen stehen, sind OpenBSD und FreeBSD, die unter der BSD Copyright License veröffentlicht werden.